Kraniosakrale Osteopathie
Das kraniosakrale System
Die kraniosakrale Faszie bildet die bindegewebige Hülle des zentralen Nervensystems. Als Knochenhaut umhüllt sie die 22 Schädelknochen und verbindet sie über bindegewebige Nähte gelenkartig miteinander, was eine gewisse Beweglichkeit ermöglicht. Im inneren des Schädels und im Wirbelkanal umhüllt sie als harte Hirn- und Rückenmarkshaut das zentrale Nervensystem. An bestimmten Punkten ist diese Faszie am Schädel, an der Wirbelsäule und am Kreuzbein befestigt. Diese Verbindung zwischen Schädel (Kranium) und Kreuzbein (Sakrum) ermöglicht die mechanische Übertragung von Spannungen und Bewegungen entlang der Wirbelsäule.
Die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit ist eine klare Flüssigkeit, die im Ventrikelsystem des Gehirns produziert wird. Sie umgibt Gehirn und Rückenmark und dient als Polsterung und Transportmittel für Nährstoffe sowie Abfallstoffe. Der kraniosakrale Rhythmus entsteht durch die Produktion und Resorption dieser Flüssigkeit und erzeugt einen subtilen, rhythmischen Puls.
Die rhythmische Zirkulation der Hirn-Rückenmarks-Flüssigkeit und die damit verbundene Bewegung der Schädelknochen und des Kreuzbeins sind essenziell für die Gesundheit des zentralen Nervensystems und beeinflussen zahlreiche Körperfunktionen.

Dysfunktionen
Kraniosakrale Dysfunktionen sind Fehlspannungen, Verhärtungen oder Verklebungen in den Schädelnähten und den Hirn- und Rückenmarkshäuten, die mit Fehlstellungen und Bewegungseinschränkungen von Schädelknochen, Wirbelsäule und Kreuzbein einhergehen. Sie stören den normalen Fluss der Hirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (kraniosakraler Rhythmus) und die Funktion des zentralen Nervensystems.
Mögliche Ursachen
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Geburtstraumata: Mechanische Krafteinwirkungen und Schutzspannungen, die während der Geburt entstehen.
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Schädelverletzungen: Stöße und Schläge auf den Kopf.
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Wirbelsäulenverletzungen: Schleudertraumata und Stürze auf Wirbelsäule, Kreuz- und Steißbein.
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Psychische Faktoren: Chronischer Stress und emotionale Belastungen.
Mögliche Folgen
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Hirndrucksteigerung: Kognitive Funktionsstörungen, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen oder Durchblutungsstörungen.
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Irritation des Vagusnerv: Entspannungs- und Verdauungsprobleme.
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Daueraktivierung des Sympathikus: Chronischer Stress, Erschöpfung und Schlafstörung.
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Störung der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse): Dysregulation von hormonellen Körperachsen.
- Gestörte Drainage der Nasennebenhöhlen: Chronische Entzündungen (Sinusitis).
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Chronische Fehlhaltungen: Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen.
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Mein Behandlungsangebot
Diagnostik
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Anamnese: Eine detaillierte Befragung des Patienten über seine Beschwerden, Krankengeschichte und Lebensgewohnheiten.
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Sichtbefund: Beobachtung der Körperhaltung, Bewegungsmuster und Symmetrie des Körpers.
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Palpation: Ertasten von Spannungen und strukturellen Asymmetrien im Schädel, der Wirbelsäule und dem Kreuzbein.
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Beurteilung des Kraniosakralen Rhythmus: Ertasten des rhythmischen Pulses der Hirn-Rückenmarks-Flüssigkeit und der damit einhergehenden Bewegung von Schädelknochen und Kreuzbein, um Dysfunktionen und Blockaden zu identifizieren.
Behandlungstechniken
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Suturale Dehnung: Sanfte Distraktion der Schädelknochen, um die Beweglichkeit der Schädelnähte zu fördern.
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Mobilisation: Synchronisation der Bewegungen von Schädelknochen und Kreuzbein mit dem kraniosakralen Rhythmus.
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Durale Entspannungstechniken: Behandlungen zur Lösung von Spannungen in den Hirn- und Rückenmarkshäuten.
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Stillpoint: Induktion eines Zustandes tiefer Gewebsentspannung und Selbstregulation.
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Myofasziale Techniken: Techniken zur Entspannung der Muskel-Faszien, die den Schädel und die Wirbelsäule umspannen.
